Geschichte der Krawatte
Der Begriff „Krawatte“ kommt ursprünglich aus dem Französischen „à la croate“ und war als „cravate“ eine mundartliche Bezeichnung für Kroate. Laut einer Legende marschierte im Jahre 1663 am Schloss Versailles zu Ehren des französischen Königs Ludwig XIV. ein kroatisches Reiterregiment in einer Truppenparade auf. Die Reiter trugen als Bestandteil ihrer Uniformen ein weißes, halstuchartiges Stück Stoff zu einer Rosette gebunden, dessen Enden über der Brust hinab hingen. Diese Form der Krawatte übernahm König Ludwig XIV. bei Hofe und es setzte sich bald als ein verbreitetes Accessoire innerhalb des Adels durch, später verbreitete sich die Krawatte in ganz Europa. In militärischem Zusammenhang jedoch gab es die Krawatte als Schal oder Tuch bereits im Römischen Reich. Als Focale, dienten sie als Halsschutz unter scharfkantigen Rüstungen. In der antiken ägyptischen Hochkultur drückten krawattenähnliche Tücher Macht und Status der herrschenden Klasse aus.
Im 18. Jahrhundert setzte sich eine Krawattenform durch, die der heutigen ähnelt, mit üppigen Formen aus Seide gewebt, in den Farben grau, weiß oder schwarz. Die Wahl der Krawatte bedingte sich neben dem persönlichen Geschmack auch durch soziale Gruppenzugehörigkeit. Mit der sich entwickelnden Uniformierung von Kleidung und der Industrialisierung ging die Exklusivität und Extravaganz in den Krawattenformen verloren.
Die heutige Art der Krawatte setzte sich in den 1920er Jahren durch den amerikanischen Krawattenhersteller Jesse Langsdorf endgültig durch. Er entwickelte die 3-Teiligkeit und den diagonalen Schnitt, die der Krawatte Elastizität geben. Krawatten werden seitdem in verschiedensten Stoffen und Farben angeboten, meist Gewebe aus Seide, Baumwolle, Schurwolle oder Polyester mit zahlreichen Farbkombinationen und Modedesigns.
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